Betreff: Tapehead Society – Arbeitskreis für elektromagnetische Aufnahme und Wiedergabe
Beschreibung:
Tapehead Society – Arbeitskreis für elektromagnetische Aufnahme und WiedergabeWas ist das denn?
Die Tapehead Society setzt sich zum Ziel, einen Raum anzubieten, in dem man sich über elektromagnetische Audiomedien und Aufnahme und Wiedergabegeräte austauschen kann. Unabhängig von Institutionen, Verbänden oder anderen Interessengruppen soll über alle Fragen im Bereich Tonbänder und Audiotechnik diskutiert werden. Wir verstehen uns einerseits als Selbsthilfegruppe und andererseits als informelle Interessenvertretung für Fragen der elektromagnetischen Aufnahme und Wiedergabe.
Tonband? Ist doch total veraltet? Wer braucht das noch?
Das Tonband bzw. die magnetische Aufzeichnungstechnik ist ziemlich rumgekommen und es gibt immer noch Anwendungsbereiche! Dies könnten ein paar Themenbereiche sein, über die man sprechen kann: Klangaufnahme und -wiedergabe im professionellen Tonstudio und privaten Kontext, aber auch Magnetbänder und ihre Geräte als Speicher in der elektronischen Datenverarbeitung, verschiedene historische Anwendungsszenarien und Audioformate (vom großen mehrzölligen Studio-Masterband bis zur Minikassette im Diktiergerät), Fragen der (Langzeit-)Archivierung, Restauration, Digitalisierung, im Archiv als auch im privaten Haushalt, Fragen der Obsoleszenz von magnetischen Aufzeichnungsmedien (also ihrem Zustand des Veraltet-Seins), kulturelle Fragen zu magnetischen Aufzeichnungsmedien, zeitgenössische Tape-Praktiken und Tape-Renaissancen, Wissensspeicher, Gatekeeper und Lehrmedien zum Thema (vom Handbuch über Youtube-Experten bis hin zu Schulmaterial), Reparatur und Nutzung von Tonbandmaschinen (Mechanik, Elektronik, Steuerung) und natürlich alle Fragen, die sich noch nie jemand gestellt hat.
Und meine Benjamin-Blümchen-Kassetten?
Klar, die sind auch dabei.
Noch ein Arbeitskreis? Wen könnte das denn interessieren?
Alle Forschende, Archivierende, Sammelnde, Reparierende, Musizierende und Geräteabspielende, die in ihrem Leben und in unterschiedlichsten Anwendungskontexten schon einmal mit Tonbändern und Tonbandmaschinen in Berührung gekommen sind und sich vielleicht damit sogar eingehender beschäftigt haben oder in Zukunft beschäftigen wollen.
Die junge Forschende, die von einem alten Prof ein Uher 4000 geschenkt bekommen hat, der ältere Tonbandenthusiast, der sich über sein Hobby austauschen möchte, der von dem Essiggeruch alarmierte Archivmitarbeiter, die Musikerin, die an ihrem alten Tape-Echo herumbastelt, die Kuratorin eines Audiogeräte-Archivs, der Dozent, der endlich mehr wissen möchte, als das YouTube-Wissen, der Benjamin-Blümchen-Fan.
Warum „Tapeheads“? Warum nicht „Tonbandfreunde“ oder so?
„Tapeheads“ haben wir als Name unseres Arbeitskreises gewählt, weil wir alle einen Kopf haben. Das sollte unser kleinster gemeinsamer Nenner sein. Wir verstehen uns als extrem inklusiv und laden alle Arten von Menschen ein, an dem Netzwerk teilzunehmen. Erfahrungsgemäß sind technische Audiomedien eher ein „Jungensthema“. (Und tatsächlich identifizieren sich die beiden Initiatoren dieses Netzwerks als männlich.) Zudem ist Tonband ein Thema, dass aufgrund seiner sozialen Konnotationen (Hifi, Sammeln, Hobby, Technik) mit Identifikation, Distinktion und ähnlichem zu tun hat. Die Möglichkeit, dass andere Personen unsichtbar bleiben, ist groß. Daher ist es für uns ein besonderes Anliegen, Personen anzusprechen, die in diesem Bereich bislang unterrepräsentiert sind.
Wir sind gegen alle Arten von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie bspw. Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Homo- und Transphobie, Klassismus, Ableismus usw. Wenn Du damit ein Problem hast, suche Dir bitte ein anderes Netzwerk. Wir verstehen uns nicht als politische Gruppe, außer wenn es um Fragen der Magnetaufzeichnung geht.
International, global, digital, vielsprachig
Wir verstehen uns als Netzwerk mit einer Lokalisierung in Deutschland und einem Schwerpunkt auf diesen Kulturkreis und auf die deutsche Sprache, aber natürlich gibt es überall auf der Welt Magnetaufzeichnungen und Menschen, die sich damit beschäftigen.
Wir lieben die Sprachenvielfalt und die Möglichkeiten von Übersetzungs-Software. Jede* ist aufgefordert, in der Sprache seiner* Wahl zu schreiben und eine Übersetzung einer Übersetzungssoftware zu überlassen. Wir lieben die bezaubernde Schönheit AI-gestützter Übersetzungen, bitte vergeudet nicht Eure wertvolle Zeit mit redaktioneller Arbeit. Missverständnisse sind bei schriftlicher Kommunikation vorprogrammmiert, lasst die KI ihren fairen Anteil daran haben.
Gut, aber was ist konkret geplant?
Geplant ist noch nichts, aber wir möchten eine Mailingliste einrichten, die alle nutzen können. Vielleicht schaffen wir auch, eine Internetseite aufzusetzen. Auf jeden Fall wollen wir uns über Zoom treffen und uns über alle Fragen austauschen, die sich Tonbänder und Tonbandgeräte betreffen. Wenn wir genug Fragen und Themen gesammelt haben, können wir auch auf einer der Dachverbandstagungen ein kleines Panel einreichen. Unser wichtigstes Anliegen ist es aber, Erfahrungen und Informationen zu Tonbändern und Tonbandgeräten zu teilen und das Wissen zu vergrößern. Dafür ist uns fast jedes Mittel recht und alle sind herzlich eingeladen, dabei mitzuwirken.
Ich bin dabei! Wen spreche ich an?
Momentan sind das Knut Holtsträter (Freiburg) und Richard Limbert (Eisenach). Die beiden Musikwissenschaftler beschäftigen sich teils beruflich, teils privat mit alten Tonbändern und Tonbandmaschinen und kamen 2023 auf die Idee, einen Arbeitskreis zu gründen. Bitte schreibe einfach eine Mail an knut.holtstraeter@zpkm.uni-freiburg.de, dann bekommst Du eine nette Mail und landest im Verteiler.